Spaziergang vom Bahnhof Ohlsdorf zur KZ-Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Die Hamburger Justizbehörde beabsichtigt das Anstaltsgelände der JVA Fuhlsbüttel bis 2030 zu verkleinern.
Entsteht in Fuhlsbüttel dann eine größere KZ-Gedenkstätte?
Wird das „Frauen KZ Fuhlsbüttel“-Gebäude dann der Öffentlichkeit zugänglich?
Was war wo und was wird wo sein?
In den 1860er Jahren kaufte die Stadt Hamburg, im damals noch ländlichen Fuhlsbüttel, Brachland zur Errichtung einer Corrections-Anstalt.
Die „zu Corrigierenden“ bauten die Strafanstalt I, die 1879 in Betrieb ging.
Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnete die Strafanstalt II.
Anfang der 1930er Jahre standen Gebäude auf dem Gelände der Strafanstalt I leer und sollten abgerissen werden, doch dann kamen die Nazis an die Macht und brachten dort sogenannte „Schutzhaftgefangene“ unter.
Ab September 1933 existierte auf dem Gelände der JVA Fuhlsbüttel ganz offiziell ein Konzentrationslager.
1934 floh ein KZ-Häftling über die Mauer, die bis heute das Gelände umrandet.
Während der 12 Jahre nationalsozialistischer Herrschaft waren durchgängig in Fuhlsbüttel auch Menschen im Strafvollzug oder als Zuchthausgefangene inhaftiert.
1944 wurde noch ein KZ-Außenlagerkommando bestehend aus über 1300 Menschen aus dem KZ Neuengamme mit auf dem Komplex einquartiert.
Im April 1945 zwangen die Nazis noch hunderte Häftlinge von Fuhlsbüttel auf einen „Evakuierungsmarsch“ zu Fuß nach Kiel.
Nach Kriegsende inhaftierten die britischen Besatzer schließlich (einige wenige, aber immerhin) Naziverbrecher in den Gebäuden der JVA Fuhlsbüttel.
In dem Gebäude, das 1930 leer stand und 1933 zur Folter- und Todesstätte für die ersten KZ-Häftlinge wurde, befindet sich heute die Sozialtherapie.
Beim Spaziergang entlang der Mauer erzähle ich die Geschichte der Corrections-Anstalt, der Strafanstalten Fuhlsbüttel I + II und des „KZ Fuhlsbüttel“ und zeige welche Gebäude zu welcher Epoche gehören und welche Gebäude zukünftig für einen erweiterten Gedenkort genutzt werden könnten.
Spaziergang zur KZ-Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Termine:
Sonntag, 16. Juni 2024 um 12 Uhr
Treffpunkt: U/S Ohlsdorf – Ausgang: Im Grünen Grunde, Dauer ca 2 Std.
Am Ende freue ich mich über eine Spende.
Anmeldung erwünscht:
Mobil (auch via Whatsapp):
+49 1573 640 58 76