1850 gründete der Pastor Heinrich Sengelmann eine „Christliche Arbeitsschule“ in Moorfleet. 1853 wurde er zum Pastor der St. Michaelis Kirche in Hamburg Alsterdorf. Nach Aufbau einer Gartenbauschule gründete er dort schließlich die „Alsterdorfer Anstalten“.

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten trat am 01.01.1934 das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuches“ in Kraft.

Es war der Vorläufer der Euthanasiemaßnahmen und ermöglichte die staatlich angeordnete Zwangssterilisation von angeblich „erbranken“ Menschen.

1939 began die sogenannte Kinder-Euthanasie, kurz darauf auch die Erwachsenen-Euthanasie, die Aktion T4 – das organisierte, systematische Töten von „lebensunwerten“ Menschen.

Auf dem 120-minütigen Spaziergang durch den Stadtteil Alsterdorf erkläre ich u.a. die Verwicklungen der damaligen „Alsterdorfer Anstalten“ in die Euthanasie-Maßnahmen der Nationalsozialisten.

Wir begegnen den Haupttätern aus Alsterdorf, aber auch Menschen, die sich für die von der Tötung bedrohten Menschen eingesetzt haben – ich berichte außerdem über Dorothea Kasten und Irma Sperling, zwei Menschen, die den Euthanasiemaßnahmen der Nazis zum Opfer fielen.

Gedenktafel auf dem „Lern- und Gedenkort Euthanasie“ in Hamburg Alsterdorf, Mai 2022

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